Nach der Bürgerversammlung in der Aula der Krollbachschule am 29. Januar wird in den Tageszeitungen über diese Versammlung berichtet. Wir möchten gerne auch über dort nicht zu lesende Sachverhalte informieren:
Luftbild des Hövelmarktplatzes Wie war der Ablauf der Veranstaltung? Etwas mehr als 40 Hövelhofer hatten den Weg in die Schulaula gefunden. Darunter waren 9 Vertreter aus den Reihen der CDU und 3 Vertreter anderer Parteien. Nach einer Vorstellung der Geschichte des Hövelmarkt-Platzes und der Entwicklung des Ortskernkonzeptes durch Bürgermeister Michael Berens stellte Planer Günter Drilling seinen Entwurf vor. Anschließend gab es Diskussionen aus dem Publikum zu den Themen Bäume, Umfeld des Einsteins, geplanter Brunnen und Fahrradstellplätze. Nach drei Stunden intensiver Diskussion konnte ein für alle tragfähiges Ergebnis erarbeitet werden.
Was ist das Ziel der Umgestaltung des Hövelmarktplatzes? Der Hövelmarkt soll im Rahmen des Ortskernkonzeptes 2020 umgestaltet werden. In Bürgerwerkstätten zur Begleitung hatten zahlreiche Bürger erklärt, dass sie mit der gegenwärtigen Gestaltung unzufrieden seien. So hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Inititativen - auch aus den Reihen der Jungen Union - gegeben, den Platz aufzuwerten.
Mit der Umgestaltung sollen klare Bereiche für das Parken und für den Aufenthalt geschaffen werden. Gleichzeitig soll der Platz so gestaltet werden, dass er auch weiterhin als eine Teilfläche für das Hövelmarkt-Fest genutzt werden kann. Gerade auch die Gastronomie soll und wird davon profitieren können. Zudem ist die gegenwärtige Situation aus feuerwehrtechnischer Sicht kritisch zu betrachten. Die Drehleiter muss alle Häuser auf dem Platz erreichen können.
Welche Schritte wurden in der Vergangenheit unternommen? November 2008: Masterplan für das Ortskernkonzept vorgestellt (darin enthalten: Umgestaltung des Hövelmarktes)
März 2009: Beschluss des Bauauschusses gegen einen autofreien Hövelmarkt
Frühjahr 2011: Drei Bürgerwerkstätten zur Ortskernneugestaltung Zentrale Themen waren Hauptkreuzung, Zur Post/Einkaufsstraße und Hövelmarkt
Juli 2011: Förmliche Festsetzung des Sanierungsgebietes „Ortskern Hövelhof“
September 2011: Beschluss über Ortskernkonzept durch den Gemeinderat
2012: Aufnahme in das Förderprogramm Ortskern 2020
03.11.2016: Ratsbeschluss zur Fortschreibung des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes „Hövelhof 2020“: Umsetzung für 2020 festgeschrieben
08.11.2018 Ratsbeschluss über die Hövelmarktplanung für Förderantrag
30.08.2019: Förderbescheid über 836.000 Euro
September 2019: Eigentümerversammlung im Rathaus
Oktober 2019 bis Januar 2020: Zahlreiche Einzelgespräche mit Eigentümern und Nutzern
23. Januar 2020: Erneute Planvorstellung ohne wesentliche Änderungen im Bauausschuss
29. Januar 2020: Bürgerversammlung
Warum sollten fünf Bäume gefällt werden?
Aus Sicht des Planers sollten drei Bäume im Vorfeld des Einsteins entfernt werden bzw. durch zwei neue Bäume ersetzt werden. Seiner Ansicht nach sei damit die Zuwegung zur Anlieferfläche des Einsteins einfacher. Ein weiterer Baum vor der Pizzeria habe die Kanalisation beschädigt. Und ein fünfter sei aus Gründen der Platzgeometrie entbehrlich. Aus Sicht der CDU sind Fragen der Geometrie keine Gründe, um 30 Jahre alte Kastanien zu fällen oder zu versetzen. Lieber solle auf Parkplätze verzichtet werden, so Udo Neisens in der Veranstaltung. Grundlose Fällungen seien zu vermeiden, so auch der einhellige Tenor aus der Versammlung.
War das mit den Bäumen nicht schon vorher bekannt?
Erst in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 23.1. hat der Planer über die geplante Entfernung / Versetzung von Bäumen gesprochen. Zuvor war es kein Thema in der Diskussion der Gremien.
Was ist mit dem Einstein?
Der Besitzer des Einsteins hat konstruktive Beiträge in die Diskussion eingebracht und seinen Standpunkt dargelegt. Vor einigen Jahren hatte er eine Hecke gepflanzt, die seine Gastwirtschaft auf öffentlichem Grund vom Rest des Platzes abgegrenzt hat. In der bisherigen Situation eine sinnvolle Maßnahme. Mit der neuen Platzgestaltung wird es eine deutlichere Trennung von Parkflächen und Flächen für den Aufenthalt geben. Die bisherige Hecke ist entbehrlich. Um die Anlieferung des Lokals mit einem LKW zu ermöglichen sollen Parkplätze entfallen. Der Planer wird hierzu mittels sogenannter Schleppkurven berechnen, wieviel Platz der Anlieferverkehr benötigen wird.
Was ist sonst noch vorgeschlagen worden?
Einhellig wurde gewünscht, auf dem Platz noch einen neuen Baum zu pflanzen, der in der Nähe des des zu planenden Brunnens als Schattengeber aufgestellt werden soll. Über die genau Gestaltung des Brunnens wird zu einem späteren Zeitpunkt beraten werden.
Was ist mit einem Kinderspielplatz?
Für die Errichtung / Erneuerung einer Kinderspielfläche auf dem Hövelmarkt (Grünfläche gegenüber Jacke & Co / Übergang Kirchplatz) sind im Haushalt 18.000 EUR vorgesehen.
Ist damit die gesamte Planung durchgefallen?
Von den Teilnehmern wurde die Umgestaltung des Hövelmarktes nicht in Frage gestellt. Es ging immer um Details. Bereits im November 2018 hat die CDU darauf aufmerksam gemacht, dass am Ende aller Planungen noch eine Bürgerbeteiligung stehen wird.
Warum ist die Bürgerversammlung erst Ende Januar durchgeführt worden?
Nicht alle Flächen des Hövelmarktes sind öffentliche Flächen. Es gibt zahlreiche Flächen im privaten Eigentum. Nach Fertigstellung der Ausführungsplanung hat es eine Vielzahl von Gesprächen gegeben, zuletzt noch im Januar mit einem Eigentümer. Erst danach konnten die abschließenden Planungsunterlagen vorgestellt werden. Die Bürgerbeteiligung ist damit vor der Auftragsvergabe durchgeführt worden.
Wie geht es weiter?
Der Planer wird die konsensfähigen Ergebnisse in einer geänderten Planung einarbeiten. Diese wird vom BUA am 13. Februar in öffentlicher Sitzung beraten und beschlossen. Anschließend werden die Tiefbauarbeiten vergeben. Eine zeitliche Verzögerung aufgrund der Änderungen wird nicht eintreten, da das Projekt insgesamt niemals in Frage gestellt wurde. Wenn alles gut läuft, wird der Platz zum Hövelmarkt-Fest eröffnet werden können.