Die Senne bewegt die Menschen. In der erneut aufgeflammten Diskussion um einen Nationalpark Egge verliert die Hövelhofer CDU nicht den Blick auf die Senne. Letztendlich sei die Fläche des heutigen Truppenübungsplatzes Senne der Ausgangspunkt der Diskussion um einen Nationalpark in OWL. 80 Teilnehmer interessierten sich für dieses wichtige und aktuelle Thema.
Seit dem Ende des kalten Krieges wird über einen Nationalpark in der Senne diskutiert. „Den Nationalparkbefürwortern ging es zunächst um die Senne, dann um die Senne mit dem Teutoburger Wald, jetzt soll die Egge Nationalpark werden, um dann später die Senne in die Gebietskulisse zu integrieren“, so CDU-Vorsitzender Tobias Steinrücke in seinen Eingangsworten.
Als fachkundige Referenten konnte die CDU Oberstleutnant Alexander Müller-Cramer vom Stab der Panzerbrigade 21 und Jürgen Rost als Leiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser gewinnen.
Müller-Cramer beschrieb zunächst die veränderte geopolitische Lage insbesondere nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die Bundeswehr würde unter den gegebenen Umständen seine Heereskräfte neu organisieren. Neben leichten und schnell verlegbaren Kräften sowie den schweren, gepanzerten Kräfte würde eine dritte, neue Kraft gebildet werden - die „mittleren Kräfte“. Die Panzerbrigade 21 würde dazu umgebildet werden, da sie zu einer Brigade der mittleren Kräfte umgestellt werden würde. Die gepanzerten Kräfte am Standort Augustdorf würden anderen Brigaden unterstellt werden. Diese neuen Kräfte bedürften Räume, um die neuen Taktiken einzuüben. Der Truppenübungsplatz Senne würde sich dazu hervorragend anbieten. Die Bundeswehr dürfe den Truppenübungsplatz, der nach wie vor von den britischen Streitkräften betrieben wird, 10 Wochen pro Jahr nutzen. Die Nähe der Rommel-Kaserne in Augustdorf sei hervorragend. Eine aus dem Publikum gestellte Frage, ob mit der Aufgabe des Truppenübungsplatzes oder des Standortes in Augustdorf in Richtung Osten zu rechnen sei, beantwortet Müller-Cramer mit seiner Einschätzung, dass es an Flächen für das Militär grundsätzlich mangele. Zudem müsse die Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber auch heimatnahe Standorte für die Soldaten anbieten, so dass seiner Einschätzung nach, der Standort nicht gefährdet sei.
„Für den Naturschutz gibt es nichts besseres als eine militärische Nutzung“, so beschrieb Jürgen Rost die Ausgangssituation. Der Truppenübungsplatz ist im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesforstbetrieb betreut im Auftrag der BIMA die Flächen. In seinem Vortrag beschrieb er die naturräumliche Geschichte der Senne. Das heutige Erscheinungsbild sei durch den Menschen geprägt worden. Die Offenlandflächen und die Heidelandschaft konnten nur durch die Arbeit von Menschen als Kulturlandschaft gebildet werden.
Auch die Hövelhofer CDU wird bei ihrer Meinung bleiben, dass ein Nationalpark in der Kulturlandschaft Senne nicht der richtige Schutz ist. In den letzten Jahren hat sie dazu vielfältige Informationen gesammelt. Seit diesen Erkundungen hat sich nichts neues ergeben. Letztendlich gilt zu befürchten, dass eine potentielle Ausweisung der Egge zu einem Nationalpark letztendlich nur ein erster Schritt für einen Nationalpark in der Senne sein könnte. Die CDU wird diese Diskussion weiterverfolgen und sich aktiv einbringen.