In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 29. Oktober 2019 haben die Büros constrata und proifund eine umfassende Machbarkeitsstudie vorgelegt. Dabei hat sich nach Prüfung verschiedener Varianten der Standort neben der Dreifachsporthalle auf dem „Roten Platz“ als der am Meisten geeignete herausgestellt, insbesondere aufgrund der guten Erreichbarkeit der künftigen Hauptnutzer, unsere Schülerinnen und Schüler. Während der Bauphase soll weiterhin der Schwimmbetrieb im alten Schwimmbad möglich sein.
Gleichzeitig sind vor der Entscheidungsphase aus Sicht der CDU-Fraktion noch einige Punkte zu untersuchen, wie die künftige Lage des Soccer-Spielfeldes und des Roten Platzes.
Weitere offene Fragen rund um einen Hallenbad-Neubau: Die Energieversorgung des alten Hallenbades wird aus einem Blockheizkraftwerk gespeist. Wie kann es mit der energetischen Versorgung des gesamten Schulzentrums aussehen? Außerdem sind die Kosten für den Abriss des Hallenbades zu ermitteln und die mögliche Notwendigkeit, im gleichen Zug auch die benachbarte Turnhalle abreißen zu müssen.
Mit Blick nach vorne sind auch die Dreifachsporthalle und ihre Lebensdauer zu prüfen. Auch hier muss zeitig ein neuer Standort für einen möglichen Ersatzbau nach 2030 gefunden werden. Die Parkplatzsituation muss ebenfalls mit untersucht werden. Nur mit einem umfassenden Masterplan für das gesamte Areal kann eine faktenbasierte Entscheidungsphase eingeläutet werden.
Nach Ansicht der CDU sind viele Fragen durch die Machbarkeitsstudie bereits beantwortet worden. Ein „Spaßbad“ ist für die Gemeinde nicht realisierbar, wohl aber könnten ein Eltern-Kind-Bereich und alternativ ein medizinisches Rehabilitationsbecken auf den Prüfstand. Diesen Vorschlag unterbreitete CDU-Vorstandsmitglied Dr. Martin Schneider: „Zur Zeit müssen Patienten, denen medizinische Rehabilitationskurse verordnet worden sind, in das Thermalbad Bad Waldliesborn fahren.“
Zu dem gesamten Themenkomplex „Hallenbad-Neubau“ ist der CDU eine umfassende Bürgerbeteiligung nach der Vorlage eines Masterplanes für das Areal besonders wichtig. In Workshops sollen den Bürgerinnen und Bürgern die unterschiedlichen Varianten vorgestellt werden. Gemeinsam könne dann eine entscheidungsreife Variante erarbeitet werden, so der Vorschlag der CDU. „Neben den Investitionskosten dürfen wir die Betriebskosten nicht aus den Augen verlieren. Der mögliche höhere Zuschuss muss aus dem Haushalt erbracht werden, und das wird ohne Ertragssteigerungen oder Aufwandsminderungen kaum möglich sein“, mahnt CDU-Fraktionsvorsitzender Udo Neisens einen realistischen Blick auf die Finanzen an.
Nach Auffassung der CDU-Vertreter sollen letztendlich die Bürgerinnen und Bürger an der Urne über das Konzept der Bürgerwerkstätten darüber abstimmen dürfen. „Wenn wir bauen sollten, benötigen wir ein möglichst breit getragenes Votum aus der Bürgerschaft. Nur mit einem Bürgerentscheid werden wir dieses Votum erhalten können.“, so CDU-Vorsitzender Tobias Steinrücke.
In diesem Rahmen dürfte eine Entscheidung nicht vor dem Jahr 2021 erfolgen. Und: Die im Jahr 2018 noch vermutete Chance auf Fördermittel hat sich bislang zwar nicht bestätigen können. Doch mit der jetzt vorliegenden Machbarkeitsstudie steige die Chance, entsprechende Fördermittel einzuwerben. Dazu führe Bürgermeister Michael Berens bereits Gespräche mit den Abgeordneten aus Landtag und Bundestag.